n unseren Meeren schwimmen Tonnen von Plastikmüll, gefragt ist jetzt Nachhaltigkeit und Recycling. Einige Modelabels und Start-Ups haben bereits auf eine nachhaltige Produktion gesetzt.
Text/Fotos: Alexandra Barone
Wir ertrinken im Plastikmüll
Als ich im Januar den Greenshowroom der Berliner Fashion Week besucht habe, war ich begeistert von den diversen Konzepten und Ideen der Designer für nachhaltige Mode. Nach einem Spaziergang am Mittelmeer neulich aber habe ich mir wieder die Frage gestellt: Was ist wichtiger? Das schon Dagewesene zu recyclen, also wiederzubenutzen, oder etwas zu produzieren, das unsere Umwelt nicht belastet? In anderen Worten: Soll ich die weggeworfenen Plastikflaschen einfach zu Mülltüten verarbeiten oder soll ich extra Mais anbauen, mit dem ich Bio-Plastikmülltüten produziere? Fakt ist, wir ertrinken förmlich im Plastikmüll. Laut der Umweltorganisation WWF befinden sich zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen (Studie Eunomia) in unseren Weltmeeren, laut NABU sind es genau 10.000 Millionen Tonnen. Und es werden täglich, ja minütlich mehr. Die Webseite live-counter zählt pedantisch genau jedes Kilogramm. Erst kürzlich hat ein Taucher vor Bali ein erschreckendes Video aufgenommen. Statt Fischviefalt gab es bunte Plastiktüten zu sehen. Natürlich ist sofortiges Handeln gefragt.
Macht es wirklich Sinn, unsere Schuhe nicht mehr aus Leder herzustellen, sonderen aus Pilzen und Holz?
Die Idee eines Schuhherstellers auf dem Greenshowroom (siehe Foto) ist zweifelsohne einfach toll. Aber was, wenn dafür extra Pilze angebaut werden müssen – was vielleicht langfristig der Umwelt schadet – oder aber das wertvolle Gut Holz dafür benutzt wird? Vielleicht ist es am besten, ein Abfallprodukt zu verwerten, ohne es aber extra anzubauen? Ich dachte hierbei beispielsweise an Taschen aus Ananasschalen oder aber Einwegteller aus Palmblattbätter. Beides Produkte, die nicht extra angebaut werden, sondern schlicht und einfach Abfallprodukte sind, die verbrannt werden. Jeder kann für sich entscheiden, wie er/sie die Umwelt unterstützt. Ob durch Recyclen oder nachhaltige Produktion – beides ist wichtig. Die Auswahl an Angeboten ist breitgefächert. Auf was warten wir also?