Heute habe ich mal wieder einen Artikel über die “Problematik der Einwanderung” gelesen. Es macht mich traurig, dass Medien, Politiker und Gesellschaft das Thema Einwanderung als “Problematik”einstufen, ohne dabei das wirkliche Problem zu sehen.

Text/Fotos: Alexandra Barone

Nicht das Motiv zählt, sondern die Einwanderung selbst

“Problematisch” ist für viele nicht der Grund, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Vielmehr stört die Tatsache, dass sie einwandern. Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Europäer selbst Aus- bzw. Einwanderer. Auch sie haben eine beschwerliche Reise über die Meere auf sich genommen und sich dadurch eine bessere Zukunft versprochen. Damals wie heute sind sowohl “schwarze Schafe” als auch ehrliche Menschen eingewandert. Damals wie heute instrumentalisieren politische Parteien die Einwanderung. Sie nutzen sie, um Angst vor dem Anderssein zu schüren. Haben wir überhaupt aus unseren Fehlern gelernt?  Wir bauen eine euorpäische Festung auf und lassen die Mittelmeerländer zum Teil im Stich. Die “Auffanglager” in Süditalien sind nach wie vor überfüllt. Jeden Tag kommen neue Einwanderer auf behelfsmäßigen Booten an, die von verschiedenen Organisationen wie Sea-Watch vor dem Ertrinken gerettet werden.

Nach über 15 Jahren hat sich an der Aktualität der Einwanderung eigentlich so gut wie nichts geändert

Die Einwandererströme fließen munter weiter und auch die Anzahl der alleinreisen Kinder nimmt nicht ab. Dabei bringt gerade letzteres Phänomen ein weitere “Problematik” mit sich, die ich bereits 2002 in einem Artikel für Associated Press angesprochen habe, den Kinderhandel. Die Nachricht aus Essen im Februar, dass die Tafel keine Migranten mehr aufnehmen möchte, da sich viele von den jungen Männer “nicht benehmen können”, ist auch nicht neu. Bereits im Oktober 2006 habe ich die Problematik der Integration von Einwanderern in einem Radiobeitrag für  Deutschlandradio angesprochen. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung, sei es in Italien und Deutschland, war damals wie heute sehr hoch. Eine Unzufriedenheit, die von den Politikern gerne genutzt wird bei der Generierung von “Stimmen”. Die “Einwandererproblematik” ist 2002 wie heute aktuell. Vor einigen Jahren war die Sprache von “Sozialtourismus”. Damit waren die Einwanderer aus osteuropäischen Ländern gemeint, die nach Deutschland kommen, einige Jahre arbeiten und dann als Arbeitslose Sozialleistungen beziehen. Für Migrationsforscher Herbert Brückner war bereits 2015 klar, dass die Zuwanderer in Deutschland der Wirtschaft helfen und zur Finanzierung der Renten beitragen.

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